Oberliga

Entscheidung gefallen: Wacker verlässt den HSV III!

24. April 2023, 13:27 Uhr

Torben Wacker wird dem Hamburger SV III am Saisonende den Rücken kehren. Foto: KBS-Picture.de

Er sei „kurz runtergekommen“, habe „den Sieg genossen“ – und dann vor der Mannschaft für Klarheit gesorgt: „Ich habe im Anschluss an den Sieg gegen Dassendorf (4:3, Anm. d. Red.) in der Kabine verkündet, dass ich meinen auslaufenden Vertrag – nach sechs Jahren beim HSV III – nicht verlängern und mich anderweitig orientieren werde“, verrät uns Torben Wacker, der am Freitagabend mit seinen Rothosen das schier Unmögliche möglich machte und nach zum Teil haarsträubenden Wochen mit deftigen Packungen der TuS Dassendorf in die Meistersuppe spuckte.

Die Rolle als verlängerter Arm auf dem Platz und spielender Co-Trainer kommt für Wacker nicht in Frage. Foto: KBS-Picture.de

Bereits nach der 2:5-Niederlage beim TSV Buchholz 08, als die Verantwortlichen des Hamburger SV III – in Person von Michael Ulbricht – bekanntgaben, dass Stefan Gehrke (ehemals Concordia Hamburg) zur neuen Saison das Ruder innehaben wird, machte der Sportliche Leiter keinen Hehl daraus, dass man Wacker im Verein halten wolle. „Wir sind da noch am Sprechen und Klären, in welcher Konstellation. Denn da gibt es mehrere Optionen“, erklärte Ulbricht.

Während Neu-Coach Gehrke zu Protokoll gab: „Ich habe ‚Wacki‘ in den Spielen sehr schätzen gelernt und finde ihn von der Art her super. Meine favorisierte Lösung wäre, ihn als spielenden Co-Trainer dabei zu haben. Er ist ein sehr verdienter Spieler im Verein und könnte der verlängerte Arm auf dem Platz werden, der gleichzeitig in sämtliche Prozesse und Entscheidungen zu 100 Prozent miteingebunden wäre.“

"Der HSV ist für mich nicht einfach nur irgendein Verein"

Doch nun hat Wacker sowohl sich selbst als auch dem Verein reinen Wein eingeschenkt. „Ich bin ein Kind des HSV, habe meine ganze Jugend dort verbracht und in den letzten Jahren viel im NLZ gearbeitet.“ Seit der ersten Oberliga-Saison 2017/18, damals vom SC Victoria Hamburg kommend, schnürte der 30-Jährige seine „Buffer“ für die Rothosen, führte die „Dritte“ als Kapitän aufs Feld und hatte seit dieser Spielzeit das Traineramt inne. „Der HSV ist für mich nicht einfach nur irgendein Verein, sondern mein Verein. Deswegen ist mir die Entscheidung auch keineswegs leichtgefallen“, so ein emotionaler Wacker, der seit 2002 im Club ist. Aber: „Ich muss und möchte jetzt einen anderen Weg gehen.“

"Nicht selbstverständlich, am Trainer festzuhalten"

Seit 2002 ist Torben Wacker beim HSV. Seit der Saison 2017/18 hat er für die "Dritte" gekickt - und in dieser Spielzeit das Cheftraineramt inne. Foto: KBS-Picture.de

Wie genau dieser Weg aussehen soll und wird – das steht noch in den Sternen. Nichtsdestotrotz betont Wacker: „Ich bin dankbar dafür, dass mir Frank Schaube (Fußball-Abteilungsleiter, Anm. d. Red.) und Jendrik Bauer (Liga-Manager) vor der Saison die Chance gegeben und das Vertrauen ausgesprochen haben – auch in einer schwierigen und kritischen Phase in den letzten Wochen. Es ist nicht selbstverständlich, dass man in solch einer Situation am Trainer festhält. Aber ich glaube, es ist für die Mannschaft gut und wichtig, einen Neuanfang in Angriff zu nehmen. Und es ist auch für mich die beste Entscheidung, jetzt einen Cut zu machen und neue Wege geht.“

Abschließend erklärt der einstige Innenverteidiger: „Ich wünsche Stefan Gehrke und seinem Team natürlich alles Gute und viel Erfolg für die neue Saison. Natürlich würde ich die Mannschaft gerne als Oberligist übergeben. Aber das liegt leider nullkommanull mehr in unserer Hand“, ist man von den Ergebnissen der Konkurrenz abhängig. Und in der Zukunft werde man sehen, wo für Wacker „eine neue Tür aufgeht“.

Autor: Dennis Kormanjos