Abpfiff – Die FussiFreunde-Kolumne

Herausforderungen, Herkulesaufgaben und Hausaufgaben

30. März 2020, 16:42 Uhr

Curslack erzeugt mit den Transfers Erwartungen – und macht sich selbst Druck

Der Noch-Dassendorfer und Bald-Curslacker Marcel von Walsleben-Schied. Foto: KBS-Picture.de

Wo am Parkweg also am Ende der Saison ein Leistungsträger „goodbye“ sagt, da sagt am Gramkowweg ein Ex-Profis als Top-Transfer „hallo“. Die Rede ist natürlich von Marcel von Walsleben-Schied, den der SV Curslack-Neuengamme als dritten Nezuzgang nach Christian Peters und Tyrone-Nick Töner für die kommende Saison bekanntgegeben hat. Und gerade bei der Kombination der Namen Peters und von Walsleben-Schied sollte man hellhörig werden und zur Analyse ansetzen. Nun kommen beide mit der Empfehlung an den Deich, Männer zu sein, bei denen das Toreschießen an erster Stelle steht und der Torinstinkt entsprechend ausgeprägt ist. Dass „Schiedi“ dabei etas älteren Semesters ist, sei mal außen vorgelassen. Zwei veritable Stürmer also. Wenn man dann den aktuellen Kader durchgeht, wird man schnell auf die Tatsache stoßen, dass da mit Benjamin Bambur und Marco Schubring noch zwei Herren im Aufgebot stehen, deren oberste (Bürger-)pflicht auf dem Platz das zuverlässige Anvisieren des gegnerischen Tores nebst erfolgreichem Abschluss ist. Vier Fäuste für ein Halleluja quasi. Oder äquivalent formuliert, wenn es um Fußball geht: Vier Fußpaare für mehr Erfolg. Denn eines muss man an dieser Stelle klar konstatieren: Erfolgreich war die aktuelle Saison für den SVCN bei aller Liebe nicht, auch die Jahre davor gehen eher in die Kategorie „durchwachsen“ statt in die Rubrik „durchschlagender Erfolg“ ein. Nun ist man fraglos nicht davor gefeit, dass ein Stürmer mal ausfällt (Beispiel: Schubring, Bambur) oder nicht so einschlägt, wie man sich das erhofft hat (Beispiel: Bambur) – aber allein diese Offensivpower ist eine klare Ansage: Wir wollen mit da unten nichts mehr zu tun haben! Ein hehres Ziel. Gehen wir weiter hypothetisch mal davon aus, dass der SVCN auch in anderen Mannschaftsteilen Transfers auf vergleichbarem Niveau anstrebt, dann ist ein solches Streben nach Erfolg in erstmal begrüßenswert. Bei der Umsetzung aber hat man von vornherin Druck. Selbst erzeugten Druck. Klappt's, ist alles fein, Klappt's nicht, ist das Geschrei nebst des Spottens der Konkurrenz am Ende groß. Es ist eine Herkulesaufgabe, nicht zu früh und zu schnell an den eigenen Ansprüchen zu scheitern – so wie in der Vergangenheit. Aber wo ein „Crille“ (Woike) ist, ist ja auch ein Weg (zum Erfolg?)...