Regionalliga Nord

Höhn-Debüt misslingt: Teutonia ein laues Lüftchen – Hyseni trotzt der Serie!

29. Februar 2024, 08:34 Uhr

Jonathan Stöver (li.) liegt schmerzverzerrt am Boden - während "Unglücksrabe" Leonard Brodersen (2. v. li.) noch das Unschuldslamm mimt. Foto: noveski.com

Ohne eine eigene Torchance ist es schwer bis unmöglich, ein Fußballspiel zu gewinnen! Ein an Harmlosigkeit vor des Gegners Gehäuse kaum zu überbietender FC Teutonia 05 bleibt auch im vierten Spiel nach der Winterpause ohne Sieg. Im Gastspiel beim 1. FC Phönix Lübeck unterlagen die Mannen von der Kreuzkirche mit 0:1 (alle Highlights im LIVE-Ticker). Auch der am Tag zuvor getätigte Trainerwechsel von Dominik Glawogger zu Immanuel Höhn brachte nicht den erhofften Impuls. Im Gegenteil. Die Teutonen warten seit nunmehr 306 Minuten auf einen eigenen Torerfolg und strahlten am Mittwochabend am Buniamshof keinerlei Gefahr aus…

Das Debüt von Teutonias neuem Chefcoach Immanuel Höhn (li.) ging in die Hose. Foto: noveski.com

Als Phönix Lübeck die offensive Durchschlagskraft noch einmal erhöhte und Haris Hyseni den Platz in der 64. Spielminute betrat, waren die Vorzeichen für die Gäste aus Ottensen eigentlich gar nicht mal so verkehrt. Denn: In bis dato fünf Aufeinandertreffen mit den Teutonen erzielte Hyseni zwar zwei Treffer, konnte den Platz mit seinen „Adlern“ aber nicht einmal als Sieger verlassen. Das änderte sich jedoch an jenem Abend – und das nicht zuletzt dank Hyseni! Der Torjäger war noch keine 180 Sekunden auf dem Grün, als er das entscheidende Tor der Partie erzielte. Das Zustandekommen war aus Sicht der Gäste jedoch äußerst unglücklich.

"Das ist für uns eine ganz bittere Pille"

T05-Kapitän Marcus Coffie (li.) im Kampf um den Ball mit Jan Lippegaus. Foto: noveski.com

Nach einem Einwurf von der linken Seite demonstrierte Hyseni im gegnerischen Sechzehner gleich mal seine Präsenz gegen Leonard Brodersen, der das Spielgerät aus der Gefahrenzone befördern wollte, beim Ausholen aber den in seinem Rücken lauernden Jonathan Stöver übersah und den ebenfalls in Minute 64 eingewechselten Phönix-Joker am Knöchel traf. Elfmeter! Der 31-jährige Hyseni übernahm die Verantwortung und ließ Marius Liesegang keine Abwehrchance – 1:0 (67.)! „Das ist für uns eine ganz bittere Pille und tut sehr weh, das Spiel so verlieren zu müssen, weil wir grundsätzlich ein gutes Spiel gemacht haben“, waren die ersten Worte von Teutonias neuem Cheftrainer Immanuel Höhn.

"Es ist nicht meine Art, Kollegen zu widersprechen"

Rustikaler Zweikampf: Der Lübecker Kevin Ntika Bondombe bremst Teutonias durchbrechenden Fabian Istefo wuchtig aus. Foto: noveski.com

„Wir waren aggressiv, wir waren da, wir waren in den Zweikämpfen präsent und haben generell defensiv gegen einen unfassbar starken Gegner, der sich in dieser Liga immer viele Chancen rausarbeitet, sehr wenig zugelassen. Da kann ich meiner Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen, wie sie gearbeitet hat“, so der 32-jährige Ex-Profi, der am vergangenen Sonntag bei der 0:1-Niederlage gegen Holstein Kiel II noch als Aktiver auf dem Rasen stand. Der Konter von Phönix-Coach Christiano Adigo: „Es ist nicht meine Art, Kollegen zu widersprechen. Aber ich denke, dass wir uns schon in der ersten Halbzeit drei, vier hochkarätige Torchancen erarbeitet haben. Da hatte ich die Befürchtung, dass das vielleicht nach hinten losgeht.“

"Es war im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis wir das Tor machen"

Das goldene Tor der Partie: Keine 180 Sekunden nach seiner Einwechslung verwandelt Haris Hyseni (Mi.) ganz sicher und platziert vom Punkt. Foto: noveski.com

Teutonia sei zwar „sehr gut eingestellt, bissig und aggressiv“ gewesen, meinte Adigo. „Dennoch waren wir zuversichtlich, dass wir das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden werden, weil die Jungs im Vergleich zum letzten Spiel noch sicherer Fußball gespielt haben. Es war im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis wir das Tor machen. Und es ist auch kein Zufall, dass das durch einen Elfmeter fällt.“ Er sei sehr „froh und dankbar, dass die Jungs innerhalb von drei Tagen gezeigt haben, was für ein Charakter in dieser Mannschaft steckt“, lobte Adigo seine Schützlinge, die das Ergebnis in der Folge – vor allem durch Hyseni (72., 73.) – hätten weiter ausbauen können, auf der Pressekonferenz.

Und Teutonia? Man wehrte sich, war aber über allem Maße harmlos. „Uns hat im letzten Drittel ein bisschen die Kreativität gefehlt. Wahrscheinlich auch aufgrund dessen, dass der Platz nicht ganz so gut war. Daran müssen wir arbeiten“, erklärte Höhn – und betonte abschließend, dass man zusehen will, „zeitnah unsere ersten drei Punkte in diesem Jahr zu holen“.

Autor: Dennis Kormanjos

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