Kein Schönheitspreis, aber drei Punkte: Gouaida sorgt für „Game-Winner“

HSV-U21 jubelt spät - Weiß: „Wollen das Maximum erreichen“

28. April 2018, 18:04 Uhr

Sorgte für den Jubel bei der Rothosen-U21: Mohamed Gouaida (re.) war an allen entscheidenden Situationen beteiligt und erzielte in der Schlussphase den wichtigen Siegtreffer. Foto: KBS-Picture.de

Schön war’s nicht. Ganz im Gegenteil sogar. Am Ende war es lediglich eine Aktion, die den Unterschied ausmachte – und diese ereignete sich elf Minuten vor Ultimo, als sich der eingewechselte „Rothose“ Christian Stark, der in einem bis dahin eher mauen Match für ordentlich Belebung sorgte, auf der linken Seite – im wahrsten Sinne des Wortes – stark durchsetzte und von der Grundlinie für den aufgerückten Mohamed Gouaida quer legte. Dieser hatte keine Mühe mehr und erzielte das Tor des Tages für die U21 des HSV gegen den BSV Rehden. „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden, trotzdem müssen wir uns weiterentwickeln und in Jeddeloh noch eine Stufe draufpacken“, bilanzierte Steffen Weiß, der damit seinen ersten Heimsieg als Cheftrainer des Bundesliga-Nachwuchses feierte.

Lange Zeit wirkte der Auftritt behäbig und uninspiriert – doch am Ende standen die drei Punkte zu Buche. „Der Gegner hat uns das Spiel heute richtig schwer gemacht und vor eine harte Aufgabe gestellt“, konstatierte „Rothöschen“-Coach Steffen Weiß und fand damit überaus lobende Worte für den Gegner, dessen Übungsleiter, Benedetto Muzzicato, meinte: „Bitter, dass die eine Situation genügt hat“, ehe er anerkennend anfügte: „In dieser Liga macht es am meisten Spaß, dem HSV zuzusehen.“ Viel Freude versprühten die Hausherren vor lediglich 140 (!) Zuschauern an diesem Nachmittag allerdings nicht. Vor der Pause vergab Mats Köhlert die größte Chance, als er Rehden-Fänger Milos Mandic nach einer Gouaida-Hereingabe aus wenigen Metern nicht bezwingen konnte (40.). Nach dem Führungstreffer durch Mohamed Gouaida (79.) hätte Törles Knöll das zweite Tor nachlegen können, als er vom Torschützen perfekt in Szene gesetzt wurde, aus halbrechter Position aber nur den linken Pfosten traf (84.). Der BSV kam hingegen zu vielen Halbchancen. Aber nur selten musste Morten Behrens im HSV-Gehäuse sein ganzes Können aufbieten.

„Wir können noch eine Stufe mehr“

„Der Gegner hat im Pressing ein paar Varianten gezeigt, uns auch mal zugestellt, sodass wir ab und an etwas überlegen durften. Deshalb war es fußballerisch heute schwierig. Am Ende sind wir glücklich, dass wir das Spiel mit 1:0 über die Runden bringen konnten“, so Weiß, der erklärend ausführte: „Es gibt Teams, die verkörpern ihr System sehr defensiv. Rehden hat das heute – auch mit scharfem Anlaufen – offensiver verkörpert. Wir sind dann leider in Phasen, wo wir den Ball nicht schnell weitergetragen haben, zu viel in Dribblings und in Eins-gegen-Eins-Situationen gegangen, die es gar nicht gebraucht hätte. Das haben wir in der zweiten Halbzeit ein bisschen besser gemacht. Aber wir können noch eine Stufe mehr.“

„Sind im Flow und versuchen, den Druck zu erhöhen“

Auf Nachfrage, was seinem Team heute gefehlt habe, entgegnete Weiß: „Das Vertrauen der Spieler untereinander“, ehe er forderte: „Wir müssen die Achter in Positionen kriegen, wo sie auch richtig gefährlich werden. Trotz der mäßigen Leistung seiner Schützlinge durfte der Titz-Nachfolger – nach längerer Durststrecke – nun den dritten Erfolg nacheinander feiern. „Nach den Siegen sind wir ziemlich im Flow und versuchen jetzt, den Druck ein bisschen zu erhöhen auf das, was vor uns steht.“ Heißt: Noch hat man die Meisterschaft nicht komplett zu den Akten gelegt, wenngleich der SC Weiche Flensburg 08 bereits enteilt scheint. „Wir haben jetzt noch drei Spiele und für uns ist ganz klar, dass wir das Maximum aus unserer Sicht erreichen wollen. Dafür müssen wir die drei Spiele gewinnen. Heute haben wir den ersten Schritt gemacht.“


Die PK mit beiden Trainern im Video:

Autor: Dennis Kormanjos