Die Hausherren fanden besser ins Spiel, hatten in Person von Deniz Kacan, dessen Kopfball nach einer Ecke am Tor vorbei sauste, die erste Chance zur Führung. Das Tor machten allerdings die Gäste – und das nach einer Koproduktion zweier Akteure, die vergangene Saison noch auf der anderen Seite aktiv waren: Umut Yildiz flankte auf den Kopf von Christian Fuchs – 0:1! Der Jubel des Torschützen fiel aus Respekt vor seinen ehemaligen Club-Kameraden verhalten aus. Der FCT machte das Spiel, kam zunächst aber noch nicht entscheidend durch – und leistete sich wenig später einen Abspielfehler, den erneut Fuchs provozierte. Dessen Zuspiel veredelte Giovanni Duering im zweiten Versuch zum 2:0 für den Außenseiter! Es fehlte nicht viel, und David Aslan hätte das Ergebnis noch weiter in die Höhe geschraubt, doch sein Kopfball nach einem ruhenden Ball sauste über den Kasten.

Von Uwe Seeler bis Arjen Robben war alles dabei

Türkiye erholte sich von dem Schock, war nun am Drücker und schnürte die Gäste am eigenen Sechzehner ein. Ein Pass in die Schnittstelle hebelte den Defensivverbund Dersims aus, Deniz Kacan ließ sich diese Chance nicht entgehen und verkürzte auf 1:2! Doch dann der Schock: Alesson Fernandes Arguelho setzte fast am eigenen Sechzehner zu einem spektakulären Sololauf an, ließ einen Gegenspieler nach dem anderen ganz alt aussehen und krönte diese unbändige Willensaktion mit seinem linken Schlappen zum 3:1 – ein sensationeller Treffer des 31-jährigen Routiniers! Nicht minder schön der erneute Anschluss durch Bilyal Mustafov, der einen Mahrt-Freistoß mit dem Hinterkopf ins Eck verlängerte! Zuvor vergab Ahmad Daoud Raji das mögliche 4:1. Es ging rauf und runter. Dersim weiter gänzlich unbeeindruckt. Serhat Cayir prüfte das Quergebälk, ehe Chris Mahrt von halblinks den Robben machte, nach innen zog und traumhaft schön in den Knick einschweißte – 3:3!

Lang, länger, Özkan

Die Inam-Mannen wollten mehr. Sascha de la Cuesta nagelte das Spielgerät nach einem Freistoß, der in der Mauer hängen blieb, an die Latte! Wenig später segelte ein Freistoß von Emre Özkan, wohl als Flanke gedacht, an Freund und Feind vorbei und senkte sich ins Eck – Spiel gedreht, Türkiye nun außer Rand und Band! Die letzte Szene dieses Spektakels war hingegen wenig positiv: Dersimspors Daoud Raji musste mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus – gute Besserung! Ein regelrechtes Fußball-Fest fand sein Ende. Die Wilhelmsburger sicherten sich am Ende drei ganz wichtige Punkte und bleiben damit an der Spitze des Hansa-Tableaus. Das Gläser-Ensemble konnte wirklich stolz sein auf die gezeigte Leistung. Eine Partie, in der beide Teams die drei Zähler verdient gehabt hätten!