LOTTO-Pokal

Quickborn quält Sasel - doch der Oberligist löst die Aufgabe „souverän, ohne zu glänzen“

08. Februar 2023, 18:06 Uhr

Deran Toksöz (re.) brachte Sasel vom Punkt in Führung und brach nach 68 Minuten den Bann. Archivfoto: noveski.com

Es war ein unermüdlicher Kampf bis zur Erschöpfung. Ein nimmermüder Fight gegen den Ball und den schier übermächtigen Gegner. Bis zur 68. Spielminute wurde der leidenschaftliche Auftritt des TuS Holstein Quickbon belohnt. Doch dann schwanden die Kräfte. Die Beine wurden müde. Erste Krämpfe machten sich bemerkbar. Und dann kam es zu eben jener 68. Minute, als Gökcan Gülcemal mit einem regelwidrigen Vergehen gegen Fatih Umurhan an der eigenen Strafraumgrenze einen Foulelfmeter verursachte, der den Oberliga-Spitzenreiter vom Parkweg auf die Siegerstraße hievte.

Obwohl es lange Zeit torlos stand, sah Sasel-Trainer Danny Zankl (li.) einen "souveränen" Sieg, "ohne zu glänzen". Archivfoto: noveski.com

Als „Dosenöffner“ bezeichnete Sasel-Trainer Danny Zankl den nicht nur aus seiner Sicht „unstrittigen“ Strafstoß, den Deran Toksöz sicher zur Führung verwandelte. Und obwohl es vom Ergebnis her lange Zeit eine ganz enge Nummer war, zeigte sich der TSV-Trainer im Anschluss „froh und glücklich, eigentlich sogar zufrieden“, wie er erklärte. Einziges Manko: „Dass wir den Riegel nicht schon ein bisschen früher, als der Platz noch besser war, geknackt haben.“ Sein Team habe es „strukturiert gespielt“ und sei „nicht blind zu viel Risiko gegangen“, befand Zankl gegen einen tief stehenden Bezirksligisten.

„Worüber ich wirklich sehr happy war, ist die Tatsache, dass die gesamte Mannschaft bei Ballverlusten extrem krass gegen den Ball gearbeitet hat. Wir haben Quickborn nicht in Umschaltmomente kommen lassen. Das haben wir sehr gut verteidigt und waren extrem diszipliniert“, lobte Zankl seine Mannen, obwohl man lange Zeit „in einigen Momenten nicht richtig zwingend war“ und „unsere Varianten nicht gut durchgespielt“ habe. „Dass wir in der ersten Halbzeit vier, fünf gute Möglichkeiten kreieren, das ist bei dem Boden und gegen einen guten Gegner nun mal so.“

"Wir können uns erhobenen Hauptes verabschieden"

Nachdem die Kräfte beim Außenseiter nachließen und Toksöz den „Dosenöffner“ gab, fälschte Nick Brandes einen Schuss von Kjell Ellerbrock vor dem einschubssereiten Tim Jeske entscheidend zum 0:2-Endstand aus Sicht des TuS Holstein ab (77.). "Nichtsdestotrotz können wir sehr stolz auf unsere Leistung sein“, konstatierte Johannes Mewes, Liga Manager der Quickborner - und führte aus: „Sasel hatte nur wenige zwingende Strafraumaktionen und fast alles, was sie auf unser Tor brachten, hatte Alexej Schmidt als Endstation. Dass sie am Ende trotzdem mit 2:0 vom Platz gehen, war aufgrund des Spielverlaufs die logische Konsequenz, aber auch bitter, weil beide Tore erzwungen und weniger herausgespielt waren. Mit etwas mehr Cleverness hätte man sie verhindern können.“

Dennoch beglückwünschte Mewes die „Parkwegler“ zum insgesamt „verdienten Einzug ins Viertelfinale“. Sein TuS könne sich aber „erhobenen Hauptes aus dem Pokal verabschieden. Über 90 Minuten hat die Mannschaft es dem Favoriten aus Sasel sehr schwer gemacht, seine Vorteile auszuspielen. Die Platzverhältnisse haben uns defensiv sicherlich geholfen, aber die taktische Disziplin bei der Arbeit gegen den Ball hat Sasel nur wenig Raum im und um den Strafraum gegeben.“ Aber: „Offensiv fehlte es häufig an der Präzision und letztlich auch am Quäntchen Glück, um da auch einfach mal mit einem ‚Lucky Punch‘ den Gegner zu schocken“, so Mewes,

Kleine Rudelbildung - Zankl traut Mannschaft "auch andere Führung" zu

Tim Jeske (Mi.) hätte wohl das 2:0 erzielt, wenn ihm Nick Brandes nicht zuvorgekommen wäre mit seinem verunglückten Klärungsversuch. Archivfoto: noveski.com

Und so stand am Ende „ein verdienter Sieg gegen eine echt gute Truppe mit viel Potenzial“, fand Zankl überaus anerkennende Worte für den Gegner, zu Buche. „Wir haben es souverän gelöst, ohne zu glänzen“, bilanzierte der Chefcoach des TSV. Und so sorgte lediglich eine kleine Rudelbildung unmittelbar nach dem Halbzeitpfiff zwischen Zuschauern und Saseler Verantwortlichen für einen kleinen Fleck auf der weißen Weste der „Parkwegler“. 


Er hätte seiner Mannschaft „auch zugetraut“, mit fortlaufender Spielzeit „anders in Führung zu gehen“, sprach Zankl noch einmal auf den Elfmeter an - und meinte damit vor allem auch die nachlassenden Kraftreserven beim TuS. „Für mich ist aber das Allerwichtigste, dass wir fast nichts zugelassen haben und fleißig geblieben sind“, meinte Zankl abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos

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