„Raubvögel“-Spitzenspiel mit zwei Toren und jeder Menge Karten!

Sperber spielt über eine halbe Stunde lang in Unterzahl

26. September 2015, 01:08 Uhr

Im Spitzenspiel zwsichen dem SC Sperber und dem SC Condor II ging es heiß her. Ein äußerst intensives Spiel, ohne einen Sieger.

Die Tabellensituation blieb auch nach dem Freitagabend-Spitzenspiel in der Bezirksliga Nord unverändert. Der SC Sperber und die Zweitvertretung des SC Condor trennten sich nämlich am Heubergredder mit 1:1. Dabei mussten nicht nur die Spieler vollen Einsatz zeigen, sondern auch der Schiedsrichter, der diese Partie leitete. Insgesamt zückte Frank Steinmüller neun Gelbe Karten und eine Gelb-Rote. „Die Verteilung der Gelben Karten war sehr einseitig und der Platzverweis fragwürdig“, beurteilte Sperber-Coach Bastian Quast die Leistung des Unparteiischen und fuhr fort: „Man muss sich fragen, ob die Schiedsrichteransetzung gut gewählt war vom Verband.“ Neben der Kartenspielerei fielen auch zwei Tore – jeweils nach Standardsituationen. Die Punkteteilung führt nun dazu, dass sowohl Glashütte als auch Glinde mit in den Kampf um die Tabellenspitze eingreifen können.

Das Top-Spiel startete furios. Bereits nach neun Zeigerumdrehungen zappelte der Ball im Netz. Sperber-Kapitän Benjamin Baarz brachte aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß scharf in den Sechzehner. Dort stieg Erik Bussat unnachahmlich hoch und köpfte zum 1:0 ein. Der Tabellenführer eiskalt erwischt – Sperber drückte weiter aufs Gaspedal. Zwei gute Gelegenheiten binnen fünf Minuten hätten die Partie in eine bestimmte Richtung drängen können. Die Hausherren allerdings vergaben sowohl nach dem zweiten gefährlichen Freistoß von Baarz (14.) als auch nach einer gelungenen Kombination, wo der Spielführer persönlich zum Abschluss kam (19.), die Chance auf den Ausbau der Führung. Stattdessen kamen die Gäste nach 20 Minuten immer besser ins Spiel und kreierten ihre ersten Einschussmöglichkeiten. Melvin Krolikowski scheiterte zunächst alleine vor dem Sperber-Kasten an SCS-Fänger Marius Piehl (23.), der glänzend mit dem Fuß reagierte. Anschließend fand Yannik Andersson in David Gripp seinen Meister (29.), als er auf der Linie rettete. Fünf Minuten vor Pausenpfiff war es dann soweit: Jan-Ole Rosenhauer besorgte per Volley den Ausgleich. Vorausgegangen war erneut ein Freistoß aus dem Halbfeld, der dieses Mal von Dennis König getreten wurde – Rosenhauer ging Risiko, nahm die Kugel direkt und traf sehenswert zum 1:1.

Platzverweis, aber keine Tore

Die zweite Halbzeit begann mit einem Schocker für die Heimmannschaft. Jannik Sebald sah nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte (53.), womit Sperber fast 40 Minuten in Unterzahl agieren musste. Condor II versuchte nun mit einem Mann mehr das Spielgeschehen zu kontrollieren, was sich auch an der Ballbesitzverteilung bemerkbar machte. Die Mannen von Coach Heiko Klemme spielten nun aufs zweite Tor. Der agile Krolikowski sorgte immer wieder durch sein Tempo für Gefahr im Sperber-Strafraum – ob mit Dribblings, die Chancen einleiteten oder mit eigenen Distanzschüssen. Ein letzter kurzer Jubel kam doch noch auf. Kevin Weber netzte nach einem erneut gut geschlagenen Freistoß zur erstmaligen Condor-Führung ein, jedoch stand er klar im Abseits. Das Quast-Ensemble war sichtlich geschwächt und konnte nur gelegentlich durch Konterangriffe für etwas Entlastung sorgen. In der Nachspielzeit mussten die Anhänger des Zweitplatzierten noch einmal kräftig durchatmen. SCC II-Verteidiger Sascha Windisch vergab nämlich noch die beste Torchance des gesamten zweiten Durchgangs. Der Abwehrmann stand nach einem weiteren Standard völlig frei vor Piehl und brachte aus kürzester Distanz das Kunststück fertig den Ball über das Eckige zu bugsieren.

Fazit der Trainer

Heiko Klemme: „Wir sind hier ja nicht zum FC Erner gefahren, sondern zum SC Sperber, der eine durchaus starke und robuste Truppe hat. Für mich sind sie nach Standards die gefährlichste Mannschaft der Liga. Leider konnten wir eine nicht gut verteidigen. Nach zwanzig Minuten waren wir sehr gut im Spiel und die fußballerisch bessere Mannschaft. Was wir allerdings nicht gemacht haben, sind Tore, wie schon in den Wochen zuvor. Es war erst unser 13. Treffer, was jedoch zählt ist, dass es unser 20. Punkt war.“

Bastian Quast: „Ich glaube, es ist ein gerechtes Unentschieden, weil wir über 30 Minuten in Unterzahl gespielt haben. In der ersten Hälfte war es ein Spiel auf Augenhöhe, wobei wir gerne noch ein zweites Tor geschossen hätten. Nichtsdestotrotz sollten wir mit dem Punkt zufrieden sein, da wir unser Spiel aufgrund der Dezimierung nicht umsetzen konnten.“