Oberliga

Verbandsgericht kippt eigenes Urteil: Altona 93 überwintert an der Spitze!

21. Dezember 2023, 19:30 Uhr

Foto: KBS-Picture.de

Das sportliche Aufeinandertreffen, das der Altonaer Fussball-Club auf dem grünen Rasen mit 3:0 für entschied, liegt inzwischen weit über zweieinhalb Monate zurück. Seitdem "stritten" der FC Türkiye und der AFC vor den Gerichts-Gremien des Hamburger Fußball-Verbandes um die drei Punkte. Die Wilhelmsburger legten nämlich Protest gegen die Wertung ein, da ihrer Einschätzung nach drei Spieler der Altonaer nicht spielberechtigt waren, wie sich im Nachhinein herausstellte. Sowohl das Sportgericht als auch das Verbandsgericht des HFV sahen das genauso, werteten die Partie um - und sorgten für einen 3:0-Sieg sowie drei Punkte am "Grünen Tisch" für Türkiye.

Der AFC reizte die Drei-Monats-Frist beim Einreichen der Dokumente für die eigenen Spieler an den HFV fast bis zum Äußersten aus - zwar noch innerhalb der Frist (in diesem Fall der 30.09.2023), aber eben fehlerhaft in drei Fällen. Heißt: Eben jene Protagonisten wären/waren am 03. Oktober, dem "Tag der Deutschen Einheit", im Gastspiel beim FC Türkiye nicht spielberechtigt, kamen aber doch zum Einsatz. Die Wilhelmsburger legten postwendend Protest ein - und bekamen vom Sportgericht des HFV ihr Recht zugesprochen.

Altona wollte das Urteil nicht auf sich sitzen lassen, berief sich auf "Ungereimtheiten", die sich unter anderem auf unsere Berichterstattung bezogen. Ragnar Törber, Zweiter Vorsitzender des Clubs, prangerte unter anderem an, dass das Urteil bereits vor Verkündung bei uns zu lesen gewesen sei. Ein klarer Irrtum, was wir anhand eines Screenshots auch deutlich belegen konnten (HIER). Törber missfiel zudem, dass Teile aus der Stellungnahme des AFC - bei einer öffentlichen (!) Verhandlung - durch die Gazetten geisterten und hatte noch "Redebedarf". Und so ging der Club auch gegen das mündliche Verbandsgerichts-Urteil, das mittlerweile fast zwei Monate zurück liegt, vor.

Türkiye prüft nächste Instanz

Nun ist das Verbandsgericht des HFV aus dem vorzeitigen "Winterschlaf" erwacht. Ewigkeiten zog sich die Ansetzung der Verhandlung hin. Doch am Donnerstagabend wurde das Urteil gefällt. Ergebnis: Das Gremium hat die bisherigen Urteile gekippt, sich damit auch ein Stück weit angreifbar gemacht und die Partie nun doch mit 3:0 und drei Punkten für Altona 93 gewertet! Damit zieht der AFC an Dassendorf vorbei und überwintert ungeschlagen an der Oberliga-Spitze! Von Seiten der Wilhelmsburger erreichte uns nach der Verkündung folgendes Statement: "Bei uns versteht das keiner! In der Urteilsbegründung heißt es, dass der DFB die Regeln vorgibt und wir vom Grundsatz im Recht sind, da rückwirkend keine Freigabe erteilt werden kann. Aber da der Verband das früher immer akzeptiert hat, lassen sie es diesmal auch durchgehen. Wir werden jetzt das schriftliche Urteil abwarten, dann mit dem Anwalt reden und vor das Zivilgericht gehen."