Börnsen-Coach Petersen: „Die Geilheit hochhalten!“
„Kleiner Verein mit großen Fußballern“
Lediglich einmal zog man bislang den Kürzeren: Am 2. Spieltag bekam man beim TuS Hamburg (0:4) „eine Abreibung zum richtigen Zeitpunkt“ verpasst, wie Petersen mit ein wenig Abstand meint. „Wir haben gute Leute dazu bekommen –die Mischung stimmt ganz einfach.“ Ein weiterer Erfolgsgrund: Der Übungsleiter hat derzeit die Qual der Wahl. „Wir haben einen 23-Mann-Kader – 20 Spieler sind fit. Da reißen sich natürlich alle den Allerwertesten auf, um zu spielen. Es war mein Wunsch, dass man auch mal variieren kann. Im letzten Jahr waren wir nämlich sehr dünn besetzt.“ Nun gehe es darum, „die Geilheit hochzuhalten“, wie der ehemalige Wentorfer es so schön auf den Punkt bringt.
Die Mannschaft spielt erfolgreich und auch das Umfeld stimmt: Um die Spieler noch mehr zu quälen, wurde nun ein Fitnesstrainer installiert, der die Kicker an die Grenzen bringt. „Wenn die Einheiten vorbei sind, verfluchen uns alle. Aber im Spiel merkt man, dass man immer noch was zusetzen kann“, erklärt der 45-Jährige, der trotz des erfolgreichen Saisonstarts überhaupt keinen Druck aufbauen möchte: „Ich backe da kleinere Brötchen. Als man vor zwei Jahren aus der Landesliga abgestiegen ist, wurde das als Ausrutscher deklariert. Plötzlich stand man kurz davor, sich auch aus der Bezirksliga zu verabschieden. Fakt ist, dass wir den fünften Platz aus dem Vorjahr, wo wir trotzdem die meisten Gegentore bekommen haben, was eigentlich absurd ist, bestätigen und uns defensiv stabilisieren wollen!“
„Kleiner Verein, große Fußballer!“
Denn auch die Konkurrenz schläft nicht und lauert nur auf Patzer des SVB: „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen und wo man aufhören soll“, antwortet Petersen auf die Frage nach den größten Widersachern. „Im Vorfeld war der ETSV mein großer Favorit, allerdings sind sie nicht gut gestartet. Man muss mal abwarten: Sollten sie noch ins Rollen kommen, wird es schwer, sie zu stoppen. Der SVNA hat eine technisch sehr starke Truppe und auch Wandsetal, die ich vorher nicht so auf dem Zettel hatte, Rahlstedt, Bergedorf 85 und der TuS Hamburg sind im erweiterten Kreis. Eilbek ist immer unangenehm zu spielen und auch Glinde zähle ich noch dazu. Die Liga ist so ungemein ausgeglichen, da kann wirklich jeder jeden schlagen.“
Man nehme „das gute Gefühl“ nun mit und „genieße“ es, so Petersen. „Wenn wir weiterhin alles abrufen, wird es schwer, uns zu schlagen! Wir sind vielleicht ein kleiner Verein, haben aber große Fußballer.“