„Ein Spieler mit extrem hoher Präsenz“ – Müller von „Dasse“ zum AFC!

„Ich habe dieses unbedingte gewinnen wollen in mir drin“

03. August 2018, 11:21 Uhr

Lennart Müller (li.) wechselt als Double-Sieger von Dassendorf zum AFC. Foto: KBS-Picture.de

Er ist gerade einmal 24 Jahre jung, hat aber schon eine Menge höherklassig Erfahrung gesammelt. Die Rede ist von Lennart Müller. Nach Jugendstationen bei Concordia, Eichede, Norderstedt und Erzgebirge Aue verschlug es ihn zunächst zum Bundesliga-Nachwuchs des HSV, dann zur Zweiten Mannschaft von Hannover 96, ehe ihn eine schwere Verletzung kurzzeitig aus der Bahn warf. Doch das ist längst vergessen. Nach einer erfolgreichen Saison unter „Aki“ Cholevas bei Cordi folgte im Vorjahr das „Double“ mit der TuS Dassendorf. Doch nun schlägt Müller seine Zelte auf der AJK auf!

Beim Pokalspiel gegen Sternschanze war Müller (li.) bereits mittendrin statt nur dabei - zumindest im Teamkreis nach dem Spiel. Foto: Klaas Dierks

Lennart Müller ist das, was man gemeinhin unter einem Teamplayer versteht. Der „Blondschopf“ kam in der vorigen Spielzeit in 32 von 34 möglichen Liga-Partien der „Wendelwegler“ zum Einsatz und erzielte sieben Tore. Noch viel wichtiger: Müller stellte sich stets in den Dienst der Mannschaft und war somit einer der Erfolgsfaktoren für die „Über-Saison“ der TuS. Und dennoch suchte er nach einer neuen Herausforderung. „Es hat nicht alles zu 100 Prozent gepasst. Aber das ist im Fußball eben ab und zu der Fall“, so Müller, der trotzdem nichts auf Dassendorf kommen lassen will. „Wichtig ist, dass wir zusammen eine richtig geile und erfolgreiche Saison gespielt haben. Ich habe mich dort mit allen super verstanden und es war auch total traurig, dort wegzugehen. Denn ich habe mich dort extrem wohl gefühlt. Dassendorf ist ein ganz toller Verein.“ Genauso wie Altona 93, wo es Müller nun hinzieht. Die Gründe: „Weil das mit Abstand der größte Traditionsverein in Hamburg ist und es jeden Spieler reizt, für Altona zu spielen. Bei mir war es auch so. Als das Angebot kam, und ich kenne ‚Berki‘ (Berkan Algan; Anm. d. Red.) schon länger, war eigentlich relativ schnell klar, dass Altona das ist, was mich am meisten reizt.“

„Wir wollen in jedem Spiel drei Punkte holen“

An der AJK will er sich schnell heimisch fühlen. Denn: „Ich hoffe, dass nicht mehr allzu viele Vereine dazukommen. Ich würde gerne länger hier bleiben.“ Mit dem Regionalliga-Absteiger möchte Müller, der bereits am Mittwochabend beim Pokalspiel des AFC beim SC Sternschanze (8:0) weilte, eine Saison spielen, die „so erfolgreich wie möglich“ ist. Und weiter: „Es geht jetzt nicht um einen Tabellenplatz, sondern wir wollen einfach in jedem Spiel drei Punkte holen, besser sein als der Gegner und jede Partie für sich konzentriert angehen. Jetzt kommen wieder drei Spiele in sieben Tagen. Die wollen wir natürlich alle siegreich gestalten. Und dann schauen wir mal, was dabei herumkommt.“ Ob nun als Innenverteidiger, Sechser oder Stürmer: Müller hat nahezu alle Positionen im Zentrum schon mal bekleidet. Beim AFC will er sich komplett in den Dienst der Mannschaft stellen und erklärt auf Nachfrage, auf welcher Position er sich denn am ehesten sieht: „Ich bin variabel einsetzbar und ein Spieler, der auf jeder Position Stärken hat, die er gerne ins Team einbringt. Vor allem aber bin ich ein Teamplayer und jemand, der dieses unbedingte gewinnen wollen in sich drin hat. Und ich glaube, das ist im Endeffekt wichtiger als die Position, auf der ich dann spiele. Ich will einfach der Mannschaft helfen und meinen Teil dazu beitragen, dass wir erfolgreich sind.“

Algan: „Er verkörpert das, was heutzutage im Fußball gewünscht wird“

An der AJK will Müller ebenfalls zu möglichst vielen Jubelläufen ansetzen. Foto: KBS-Picture.de

Aussagen, die sicherlich auch seinen neuen Trainer freuen werden. „Er ist ein Spieler, der eine extrem hohe körperliche Präsenz hat und genau das verkörpert, was heutzutage im Fußball gewünscht wird“, so Algan, der seinen Neuzugang im Sturmzentrum sieht. „Ich habe schon vor einem Jahr gesagt, dass irgendwann wieder der hohe Ball kommen wird, wo der große Stürmer gesucht wird. Entweder du hast zwei ‚Kanonen‘ auf der Doppel-Zehn – aber Özil mal zwei ist schwer, selbst in Deutschland – oder du hast einen großen Stürmer, der die Dinger einfach über die Linie drückt. Ich habe ihn damals als 19-jähriger Innenverteidiger bei Hannover 96 – vor seiner Verletzung, die er gut auskuriert hat – gesehen. Da war er in einer sehr guten körperlichen Verfassung. Wenn wir ihn in den nächsten acht Wochen da hinkriegen, dann denke ich, dass er sogar noch Luft nach oben hat, auch wenn er schon gute Leistungen in der Oberliga gezeigt hat. Aber ich glaube, dass bei vielen Spielern in meinem Kader die Oberliga nicht das Limit ist.“

Autor: Dennis Kormanjos