Sasel im Leistungsloch – „Mehrere Faktoren spielen eine Rolle“

Coach Matthias Nagel über die ausbleibenden Ergebnisse und seinen Abschied

15. April 2015, 11:58 Uhr

Matthias Nagel wird den TSV Sasel zum Saisonende verlassen, dies hätte er gerne mit dem Aufstieg getan. Foto: noveski.com!

In der Hinrunde begeisterte der TSV Sasel mit spektakulärem Offensiv-Fußball und wurde auch von der Konkurrenz zu einem der heißesten Meisterschafts-Kandidaten auserkoren. Nach sage und schreibe fünf Unentschieden in Folge – darunter drei Nullnummern – scheint der Zug in Richtung Hamburger Belletage endgültig abgefahren zu sein. Die Gründe für die „kleine Delle“, wie Coach Matthias Nagel die ausbleibenden Ergebnisse nennt, seien vielfältig.

Wurden die Gegner in der ersten Saisonhälfte von den jungen Wilden vom Saseler Parkweg noch überrascht, scheint sich die Konkurrenz mittlerweile auf den Spielstil des TSV eingestellt zu haben. Kantersiege wie bei den Top-Teams aus Osdorf (4:0) oder Wedel (6:1) sowie gegen die Oberliga-Absteiger SV Blankenese (6:1) und SCALA (4:0) gehören der Vergangenheit an. Zuletzt war die Offensive der Zankl/Nagel-Truppe eher ein laues Lüftchen. Ob es auch mit dem publik gemachten Abgang von Nagel, der den Verein am Saisonende verlassen wird, zusammenhängt, glaubt dieser nicht. „Damit hat das nichts zu tun. Danny und ich arbeiten weiter super zusammen. Und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich bis zum Ende voll durchziehe und dem Club loyal gegenüberstehe.“ Die Meldung, dass das „Erfolgsduo“ zur kommenden Saison gesprengt wird, überraschte dann aber doch. „Man hat mir angeboten, als Manager weiter zu machen. Aber dann würde mir etwas fehlen, da ich gerne als Trainer arbeite und das auch gerne weiter ausüben möchte“, verrät Nagel. „Die aktuelle Konstellation ist sehr gut, deshalb ist es ein Stück weit schade, dass am Saisonende Schluss ist.“

„Hoffnung ist verdammt klein“

Auch Sasels "Leader" Nico Zankl befindet sich in einem kleinen Loch. Foto: noveski.com!

Vielmehr sehe Nagel die Gründe für den Einbruch im Fehlen einiger Leistungsträger. „Mit Nico Behrends und Michi Meyer fallen uns seit Wochen die kreativen Köpfe neben Nico Zankl weg – zwei enorm wichtige Spieler, die nicht zu ersetzen sind. Dadurch spielen wir uns in der Offensive weniger Chancen heraus und wenn, dann sind wir einfach nicht konsequent im Abschluss.“ Zudem haben sich die Kontrahenten mittlerweile auf das feine Kurzpassspiel der „Parkwegler“ eingestellt und gehen dementsprechend anders zu Werke. „Wir haben durch die vier Unentschieden in Serie acht Punkte liegen gelassen, hätten wir nur zwei Spiele davon gewonnen, was absolut möglich war, wären wir weiter oben dran. Jetzt bin ich Realist genug, um mich nicht auf die Fehler der anderen Mannschaften zu verlassen. Die Teams, die vor uns platziert sind, werden sich das nicht mehr nehmen lassen. Natürlich besteht noch ein ganz winziges Fünkchen Hoffnung, aber diese ist verdammt klein.“

„Wollen die Optimal-Punktzahl holen“

Im Winter wurde personell noch einmal nachgelegt. Die Verpflichtungen von Pascal El Nemr (SC Condor), André Lohfeldt (USC Paloma), Patrick Westermann (ETSV Hamburg), Chase Reichenberg (SC Victoria) und Youngster Adnan Oraca (SSV Güster) sollten den TSV im Titelkampf zusätzliche Qualität verleihen. Nachhaltig konnte bislang jedoch noch keiner von ihnen auf sich aufmerksam machen. Im Gegenteil: El Nemr und Oraca haben sich mittlerweile wieder verabschiedet – Lohfeldt, der aus der Oberliga kam, kämpft um einen Stammplatz. Dennoch betont Nagel: „An den Winter-Zugängen würde ich es in keinem Fall festmachen!“ In den fünf ausstehenden Spielen möchte man die „Optimal-Punktzahl“ einfahren und einen versöhnlichen Abschluss feiern. „Dass das nicht leicht wird, ist klar. Aber wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen.“