HEBC geht steil – „Joker“ sorgt für siebten Sieg am Stück!
„Wir hatten einfach die Möglichkeit, den Sieg einzuwechseln“
Goalgetter Janosch Rinckens überzeugte auf ganzer Linie und traf nach seiner Einwechslung doppelt. Foto: HEBC
Zwei weitere Tore bis zur Halbzeit
Dieser schnelle Gegentreffer und die verspielte Führung schwächte zwar nicht die Moral der Gastgeber, dennoch verspürte man, dass dies dem Dobrucali-Ensemble einen kleinen Knick versetzte. Denn der HEBC rannte weiter an und stellte die Defensive von TBS teilweise vor große Aufgaben. Philipp Erdmann verwertete einen flachen Querpass von Maximilian Kopp und drehte das Resultat auf den Kopf! Allerdings war die Freude nur von ganz kurzer Dauer. Denn nur zwei Zeigerumdrehungen später schaltete Fatih Simsek blitzschnell, als Matthias Ebert ein Stockfehler unterlief. Der Pinneberger stibitzte Ebert den Ball und ließ anschließend auch Nennhaus keine Abwehrchance - 2:2!
Zurück aus den Katakomben, wirkten die Spieler von Bülent Dobrucali, der bis dato all seine drei Begegnungen als TBS-Trainer (zwei davon vor der Winterpause als Interimscoach) gewann und nun ein Gespann mit Atalay Karul bildet, ein wenig frischer im Spiel nach vorne und erspielte sich die eine oder andere Möglichkeit - die beste hatte Simsek in der 59. Minute, als er eine Flanke von Adjouman volley nahm, aber in dieser Szene über das Quergebälk schoss. Anschließend begann die Zeit der Wechsel: Erst brachte Dobrucali eine halbe Stunde vor Ultimo mit Erturul Kayali einen weiteren Stürmer, was sein Trainerkollege in der 67. Minute mit der Hereinnahme von Janosch Rinckens konterte.
„Rinckens hat heute den Unterschied ausgemacht!"
Doch die nächste Tormöglichkeit hatte Adjouman, der einige Kilometer abriss und dem die allergrößte Mühe und Leidenschaft genauso anzumerken war wie seinen Teamkollen, allerdings zielte auch er einen Tick zu hoch (68.). Folglich schlug die Zeit des HEBC-Jokers! Natusch setzte den eingewechselten Rinckens gekonnt mit einem Pass in Szene. Der Goalgetter sah nur noch Schlussmann Gyateng vor sich und brachte sein Team durch seine klasse Schusstechnik abermals in Front (75.)! Jener Torerfolg brachte den Stürmer offensichtlich erst so richtig in Fahrt, denn man musste nur ein paar Augenblicke warten, bis es erneut im Kasten der Pinneberger klingelte, nachdem wieder Rinckens zuschlug. Geist gewann im Halbfeld einen Zweikampf, woraus sich eine Mischung aus Pressschlag und Flanke ergab. Das Leder flog in Richtung gegnerische Hälfte - kurz hinter der Mittellinie schaltete Rinckens am schnellsten und sprintete los. Im Laufduell schüttelte er jeden Verfolger ab und steckte die Pille schlussendlich mit der Pike durch die Beine des herauseilenden Gyateng hindurch zur Entscheidung ins Netz (79.)!
Die Gastgeber waren geschlagen, auch wenn sie bis zum Schluss weiter um jeden Ball kämpften. Schiedsrichter Mike Franke pfiff das Spiel pünktlich ab und die Eimsbütteler wussten, bei wem sie sich bedanken durften: Janosch Rinckens! Das sah auch TBS-Manager Sürücü so, der die Leistung des gegnerischen Stürmers anerkannte: „Rinckens hat heute den Unterschied ausgemacht, was eigentlich schade ist, da wir gerade in der zweiten Halbzeit gut im Spiel waren.“ Trainer Atalay Karul haderte ein bisschen mit sich selbst und seinen Entscheidungen: „Vielleicht war es ein wenig unglücklich, dass wir Kayali gebracht haben. Diese taktische Maßnahme hätten wir vielleicht anders umsetzen müssen.“ Freude war auf der anderen Seite bei Übungsleiter Fagin zu finden, der die Partie dennoch nüchtern analysierte: „Anfangs führten einige Umstände dazu, dass wir nicht so gut ins Spiel kamen. Die Umstellung auf Grand und unser verspätetes Anreisen wegen des Berufsverkehrs spielte da mit rein. Generell haben wir aber nur zwei individuelle Fehler gemacht, die zu den Toren führten. Während der Halbzeit haben wir dann nochmal eine offensivere Taktik besprochen und außerdem hatten wir auch noch die Möglichkeit, den Sieg einzuwechseln. Dabei ist egal, wer da kommt. Das ist eine Qualität, die wir haben!“