Landesliga Hansa

Huremovic will „den Wucher auswechseln“ - aber Kamalow staubt zur Herbstmeisterschaft ab!

07. November 2022, 09:52 Uhr

Der ETSV Hamburg feiert den zwölften Sieg im 14. Saisonspiel - und die Herbstmeisterschaft in der Landesliga Hansa. Foto: Maurice Herzog

Vor dem letzten Hinrundenspiel gegen den Klub Kosova am kommenden Freitagabend hat sich der ETSV Hamburg bereits die Herbstmeisterschaft in der Landesliga Hansa gesichert! Im 14. Saisonspiel war der Zug der Eisenbahner zum zwölften Mal nicht zu bremsen. Beim ASV Hamburg wurden die Nerven von ETSV-Coach Jassi Huremovic aber auf eine ganz harte Probe gestellt.

Eine Vorsichtsmaßnahme: ETSV-Coach Huremovic (3. v. re.) nimmt den "angeknockten" Elian Clasen (2. v. re.) vom Platz. Samuel Graudenz (re.) macht sich bereit. Foto: Maurice Herzog

Es lief bereits die letzte Minute, als Samuel Graudenz seine noch immer vorhandene Klasse und sein ganzes Können aufbieten musste. Mit dem Fuß vereitelte der „Standby“-Keeper und Torwart-Trainer der Eisenbahner den 1:1-Ausgleich. Dass der langjährige Schlussmann des Hamm United FC überhaupt zwischen die Pfosten rücken musste, war einem üblen Zusammenprall zwischen Stamm-Torhüter Elian Clasen und ASV-Verteidiger Aron Gyau Pauls geschuldet. 


Clasen wurde versehentlich am Kopf getroffen, musste länger behandelt und schließlich auch ausgewechselt werden (30.). „Ihm war schwindelig“, klärte Huremovic anschließend gegenüber „Clubcorner Hamburg“ auf. „Er wollte unbedingt weiterspielen. Aber wir haben eine Verantwortung jedem Spieler gegenüber und die Gesundheit steht an erster Stelle.“ Zur Kontrolle wurde Clasen sogar ins Krankenhaus gebracht. Von dieser Stelle: Die besten Genesungswünsche!

"Hätte ich den Wucher auswechseln können..."

Jan Landau (li.) vergab die größte Chance der ersten Halbzeit. Foto: Maurice Herzog

Dass es am Ende des Tages aber überhaupt so weit kam, dass der Hansa-Primus noch einmal zittern musste, war der mangelnden Chancenverwertung geschuldet. „Das ist wirklich der einzige Aspekt, den ich meiner Mannschaft heute negativ ankreiden kann“, sagte Huremovic - und scherzte: „Hätte ich den Wucher auswechseln können, hätte ich das gemacht. Ich glaube, wenn wir hier - ohne zu übertreiben - zwei oder drei Tore mehr schießen, dann ist das ein verdientes Ergebnis. Aber der ASV hat das nach der kämpferischen Leistung auch nicht verdient. Trotzdem wäre es mit einem 2:0 oder 3:0 im Rücken für meine Nerven sicherlich besser gewesen.“

Kamalow staubt zum goldenen Tor ab

George Kelbel trifft das leere Tor nicht. Foto: Maurice Herzog

Vor allem George Kelbel ließ die allergrößten Chancen ungenutzt, traf unter anderem das leere Tor nicht. Auch Jan Landau oder Veli Sulejmani brachten es nicht fertig, Michael Albot zu überwinden und das Runde im Eckigen unterzubringen. Und so sorgte Raffael Kamalow kurz nach der Pause für das goldene Tor, als er nach einer Ecke von Matthias Cholevas und dem anschließenden Alu-Treffer von Kelbel goldrichtig stand und zum 1:0 abstaubte (47.)! 


„Ich bin natürlich heilfroh, dass wir gewonnen haben“, freute sich Huremovic nach dem vom Ergebnis her knappen Sieg gegen einen starken Gegner, vor dem der ETSV-Trainer bereits im Vorfeld großen Respekt hatte: „Der ASV steht in der Tabelle weit unter Wert. Man sieht jetzt aber schon die Handschrift von Baris (Saglam, Anm. d. Red.). Die haben bis zum Ende sehr diszipliniert gespielt.“

"Das kostet mich zwei Kisten"

Mit Ausnahme einer Situation gleich zu Beginn der Partie, als Lamin Jawla gegen Sulejmani überhart zur Sache ging und mit Gelb bestens bedient war. Und so sorgten der einzige Torerfolg von Kamalow sowie die Last-Minute-Parade von Graudenz für den nächsten „Dreier“ am Mittleren Landweg. Ein teurer Sieg für Huremovic. „Der kostet mich zwei Kisten“, sprach er auf das zu Null und das Comeback seines Torstehers an. „Aber die zahle ich gerne“, so Huremovic abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos