Mega-Serie beendet! Falke dreht das Spiel und schlägt BU II

Barmbeker müssen erstmals nach 15 Spielen wieder eine Niederlage hinnehmen

14. April 2018, 16:52 Uhr

Steven Schönfeld staubte zum wichtigen Ausgleich für die Falken ab. Foto: KBS-Picture.de

Es lief bereits die Nachspielzeit, als BUs Zweitvertretung nochmal mit aller Macht auf den Ausgleich drängte. Sogar Torwart Vincent Driessen stürmte für eine Ecke mit nach vorne. Auf diese Ecke folgten noch zwei weitere, doch das alles nützte nichts mehr. Nach 15 ungeschlagenen Spielen in Folge musste der Tabellendritte beim HFC Falke trotz früher Führung eine 2:3-Niederlage hinnehmen!

„Dass so eine Serie irgendwann nicht mehr weiter geht, ist ja klar. Die Niederlage selbst ist ärgerlicher als das Ende der Serie!“, befand BU II-Trainer Jan Haimerl nach Abpfiff.
Dabei war seine Mannschaft bereits in der zweiten Spielminute in Führung gegangen. Paul Smit kam von der Strafraumkante zum Abschluss, nutzte das und traf platziert zum 0:1. Kurz darauf war es erneut Smit, der für Gefahr sorgte, als er einen Tempolauf anzog und nur per Foul zu stoppen war. Den darauffolgenden Freistoß setzte Steen mit einem satten Schuss knapp vorbei (5.). Doch die gute Leistung der Anfangsphase konnte BU II nicht fortführen. Haimerl erklärte: „Wir haben uns nach der frühen Führung zu sehr zurückgezogen. Wir wollten eigentlich Pressing spielen, aber wir haben uns zu sehr darauf ausgeruht, dass Konterchancen irgendwann kommen.“

Hellmann: „Man kann den Elfmeter geben, muss es aber nicht“

Dirk Hellmann konnte sich im Verfolgerduell über einen immens wichtigen Dreier freuen und beendete mit seinem HFC die Mega-Serie von BU II. Foto: KBS-Picture.de

Falke hatte daraufhin mehr Ballbesitz. Die erste gute Gelegenheit für die Gastgeber, einen satten Schuss von Bräuer, konnte Keeper Driessen noch klären (26.). Wenig später war dann Herrmann durch. Seinen Versuch ließ Driessen nach vorne abprallen, und Schönfeld machte im Nachschuss den 1:1-Ausgleich (29.). Nur gute fünf Minuten später hatte Falke das Spiel dann komplett gedreht. Keven Herrmann lief frei auf Driessen zu und wurde beim Versuch vorbeizuziehen von diesem gefoult – so sah es jedenfalls Schiedsrichter Rublik und entschied auf Elfmeter. Tobias Leuthold verwandelte sicher in die rechte untere Ecke. Der Torwart war auf der falschen Seite (35.). BU-Coach Haimerl nahm den Strafstoß als klare Fehlentscheidung des Unparteiischen wahr. „Das war ein Witz! Das war eine Schwalbe. Unser Keeper sagt, dass er den Gegenspieler gar nicht berührt hat. So habe ich es auch gesehen.“ Falkes Trainer Dirk Hellmann erklärte dagegen: „Für mich war das ein Elfmeter, den man geben kann, aber nicht muss. Der Spieler legt den Ball vorbei und fällt dann über den herauskommenden Keeper. Aber ich kann auch die andere Seite verstehen, die sagt, dass sich der Spieler eher fallen lässt. Ich bin froh darüber, dass wir die Spielsituation mit dem einstudierten Laufweg herausgespielt haben. Dann erarbeitet man sich solche Dinge auch.“
Vor der Halbzeit hatte Falke eine weitere gute Gelegenheit. Bräuer schoss aus gut 15 Metern aber am linken Pfosten vorbei (43.). So blieb es bei der 2:1-Pausenführung für die Hausherren.

Haimerl: „Der Rückstand vor der Pause war unnötig“

Glänzte wieder mal als Doppeltorschütze: Tobias Leuthold (li.). Foto: Heiden

Hellmann lobte seine Mannschaft dafür, gut mit dem frühen Rückstand umgegangen zu sein: „Nach der Niederlage am letzten Wochenende, wo wir einen sehr schlechten Tag hatten (1:4 gegen Victoria II), ist das natürlich bitter, wenn du dir gewisse Sachen vornimmst und dann nach zwei Minuten in Rückstand gerätst. Da ist die Truppe ruhig geblieben. Es ist beeindruckend, wie wir uns Minute für Minute durch bessere Aktionen zurückgearbeitet haben.“ Sein Gegenüber Haimerl ärgerte sich: „Wir haben nicht gegen irgendwen gespielt. Falke ist eine Mannschaft, die Fußballspielen kann und die mit uns auf Augenhöhe ist. Dennoch war der Rückstand vor der Pause unnötig. Falke macht aus eineinhalb Torchancen zwei Buden.“
Im zweiten Durchgang verflachte die Partie etwas. Gute 20 Minuten vor dem Ende legte Falke dann das 3:1 nach. Leuthold hatte Platz und versuchte es aus der Distanz einfach mal. Keeper Driessen bekam den vom Dauerregen nassen Ball, der zudem noch einmal aufsetzte, nicht zu fassen und ließ ihn durchrutschen (68.). Doch noch waren die Gäste nicht geschlagen. In Folge einer Ecke fiel Paul Smit der Ball vor die Füße. Der blieb eiskalt und sorgte mit einem platzierten Schuss für den Anschlusstreffer (81.). Die Schlussphase wurde daraufhin nochmal so richtig spannend. Erst scheiterte Jozic aus kurzer Distanz am stark reagierenden Torhüter Kirchner (89.). Dann kamen die eingangs erwähnten drei Ecken, die Falke aber allesamt überstand und so den 3:2-Sieg holte. Damit beendeten die Gastgeber auch die Serie von 15 Partien in Serie ohne Niederlage, mit der BU II ins Spiel gegangen war. Gäste-Trainer Haimerl sagte: „Das wirft uns nicht um! Nächste Woche können wir hoffentlich wieder drei Punkte holen.“

Hellmann: „Wir werden noch das eine oder andere geile Spiel liefern“

Falkes Coach Hellmann erklärte: „Das ist schon eine sensationelle Serie! Das ist verdammt stark, aber jede Serie endet mal.“ Gegen den ETV (2:2) und den VfL 93 (3:3) hatte BU II während der Serie noch jeweils in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt. „Man hat auch heute gesehen, was diese Truppe bei BU auszeichnet. Sie hatten nachher ja eine Ecke nach der anderen. Aber irgendwann geht ein Ball in der Nachspielzeit dann nicht mehr rein. Heute war es Gott sei Dank so“, freute sich Hellmann, der die Ziele für den weiteren Saisonverlauf definierte: „Wir wollen oben mit dabei bleiben und jetzt von Spiel zu Spiel gucken. Wir wollen auch schon mit Blick auf die kommende Saison an unserem Spiel feilen. Vielleicht können wir ja auch mal eine 'Ungeschlagen-Serie' starten. Wir wollen weiter Spaß am Fußball haben und werden noch das eine oder andere geile Spiel liefern.“

Autor: Josa Schnell