Landesliga Hansa

Starke Performance: HT 16 legt im „Marathon“ die „bessere Ausdauer“ an den Tag

15. August 2022, 11:25 Uhr

Gökhan Iscan (Mi.) brachte die HT 16 mit seinem Führungstor auf die Siegerstraße. Foto: Nicky Bude

„Es war ein richtig gutes Landesligaspiel auf hohem Niveau“, waren Ahmet Sahin, Fußball-Abteilungsleiter der HT 16, und Mohet Wadhwa, Cheftrainer des Rahlstedter SC, einer Meinung. Und nicht nur in diesem Punkt sprangen beide Protagonisten in die gleiche Kerbe: „Alles in allem war das eine verdiente Niederlage. Das muss man so ehrlich sagen. HT 16 hat einfach cleverer agiert, als wir“, gab Wadhwa unumwunden zu. Während sich Sahin über einen „verdienten Sieg“ seiner Schützlinge freute.

Rahlstedts Artur Blum (li.) im Kampf um den Ball mit HT-Kapitän Russell Quainoo. Foto: Nicky Bude

„Ich habe vor dem Spiel ganz klar gesagt, dass es – nicht nur aufgrund der Temperatur – vor allem auf die Mentalität ankommen wird“, warnte Wadhwa seine Jungs vor allem auch vor dem „großen und tiefen Rasenplatz, der uns und unserem Spiel auf jeden Fall nicht entgegenkommt“. Allerdings wusste er auch um die Stärken des Landesliga-Aufsteigers, der mit vier Punkten aus zwei Spielen erfolgreich in die Saison gestartet war. „HT 16 hat extrem viel Qualität im Zentrum.“

Zwei dieser Spieler aus dem Zentrum: Umut Kocin und Gökhan Iscan. 36 Zeigerumdrehungen waren an der Legienstraße vorüber, als eben jener Iscan in einen Freistoß auf den kurzen Pfosten von Kocin den Fuß reinhielt – 1:0. Aber Rahlstedt hatte die schnelle Antwort parat: Nach einem Doppelpass mit Mohamed Giresse Fané gelang Joel Osei Szillat der prompte Ausgleich (41.). „Wir hätten dann in Führung gehen können, haben es aber nicht geschafft, die Pressing-Situationen sauber auszuspielen“, haderte Wadhwa.

"Ein super herausgespieltes Tor von HT 16 – das kann man nicht anders sagen"

Dieter Forkert (Mi.) bejubelt seinen Treffer zur 2:1-Führung für die HT 16. Foto: Nicky Bude

Stattdessen legten die Hausherren kurz nach der Pause durch einen „unnötigen Freistoß, den wir vorher besser verteidigen müssen“, ärgerte sich Wadhwa, nach. Zwar bekamen die Gäste den ruhenden Ball zunächst noch geklärt und bereinigt, aber nicht den folgenden Doppelpass zwischen Emrah Ates und Dieter Forkert. Letztgenannter schob zum 2:1 ein (49.)! Doch Rahlstedt schlug erneut zurück: Eine Ecke von Darijo Maksimovic schädelte Fané zum 2:2 in die Maschen (60.)! Es entwickelte sich ein richtiger Schlagabtausch, in dem die Puder-Mannen das nächste Ausrufezeichen setzten. „Ein super herausgespieltes Tor von HT 16 – das kann man nicht anders sagen“, erkannte Wadhwa neidlos an, dass Sammy Güzel eine Halbfeld-Flanke von Ates zur abermaligen Führung ins HT-Glück nickte (74.)!

"Unsere Trainer waren sensationell auf Rahlstedt eingestellt"

Darijo Maksimovic (re.) versucht, den Ball gegen Umut Kocin zu behaupten. Foto: Nicky Bude

„Danach habe ich hinten aufgemacht und auf Dreierkette umgestellt. Entweder du machst noch das 3:3 oder du kassiert halt durch einen Konter das 2:4. Letzteres war der Fall“, spielte der RSC-Coach auf den Gegenzug in der Schlussminute an, als Robin Hübner eine Vorlage von Lukas Rantz zum Endstand veredelte (90.). „Es war eine Hitzeschlacht, ein Kampfspiel – ein Landesligaspiel auf hohem Niveau! Beide Mannschaften haben das – angesichts der Temperaturen – sehr stark gemacht. Aber wir haben am Ende verdient gewonnen“, resümierte ein zufriedener Sahin. „Man hätte das Spiel schon früher in die richtige Richtung lenken können. Aber man darf auch nicht vergessen, wer der Gegner war. Allerdings waren unsere Trainer sensationell auf Rahlstedt eingestellt, hatten einen klaren Plan – und der ist sehr gut aufgegangen.“

"In dieser Liga ist so viel Qualität vorhanden"

Sammy Güzel schreit seine Freude nach dem Treffer zum 3:2 lautstark heraus. Foto: Nicky Bude

Dass in dieser Liga kein Spiel ein Selbstgänger ist, verdeutlichte Wadhwa anschließend: „Ich habe zu meiner Mannschaft gesagt, dass es zwei Mannschaften, die ich jetzt nicht erwähnen möchte, gibt, gegen die du definitiv punkten musst. Alles andere sind Fifty/Fifty-Spiele. Egal gegen wen. In dieser Liga ist so viel Qualität vorhanden.“ Ganz ähnlich sieht es der HT-Boss: „Das ist ein Marathon und man wird sehen, wer die beste Ausdauer an den Tag legt – nicht nur körperlich, sondern auch vom Kopf her. Unsere Mannschaft hat verstanden, dass wirklich jeder mit anpacken muss – ob nun die elf Spieler, die auf dem Platz stehen, die Jungs, die draußen sitzen, oder aber das komplette Team ums Team!“

Autor: Dennis Kormanjos