„Mit Wut im Bauch“ in die Kreisliga!?

Neue Aufbruchsstimmung am Südring

24. Juli 2015, 10:39 Uhr

Stefan Meyer (l., Co-Trainer) und Said Farhadi (r., Chefcoach) verfolgen mit dem VfL 93 hohe Ziele. Foto: Björn Meyer

Nein, am Ende sollte es in der vergangenen Saison doch nicht das Happyend am Borgweg geben, schwächelte der VfL 93 nach einem holprigen Start, aber einer durchaus brauchbaren Rückrunde ausgerechnet in der Relegation, sodass neben dem nicht aufstiegsbringenden dünnen dritten Gruppenplatz nur eine Erkenntnis blieb: „Relegation macht keinen Spaß!“ „Die Jungs haben nach dem letzten Punktspiel schon abgeschaltet“, berichtet Trainer Said Farhadi, der die Vorbereitung auf die Relegation aufgrund von Urlaub damals nicht selbst vornehmen konnte.

Sommerliche Transferoffensive

Daher zählt für den Übungsleiter, der den VfL nach dem Personalcrash von 2014 zusammen mit dem Sportlichen Leiter, Marco Ritter, „einmal komplett resetet“ hat, für die kommende Spielzeit nur eines: „Wir wollen unsere Portion Wut im Bauch mit Respekt vor dem Gegner ausspielen.“ Mit anderen Worten aufsteigen.

„Wir sind gut aufgestellt, dadurch, dass wir uns punktuell weiter verstärkt haben“, deutet Farhadi die sommerliche Transferoffensive an, die bis dato acht neue Akteure nach Winterhude spülte. Darunter Hochkaräter, wie Maciej Melerski (KS Polonia), Mehdi Karimi (zuletzt SC Persia) oder Samim Öztürk (SC Urania), die allesamt höhere Gefilde gewohnt sind und das Borgwegstadion mit „zu einer Festung machen sollen“.

Letztgenannter duelliert sich mit dem ebenfalls neu gekommenen Pascal Dehus (TuS Hamburg II) um den Stammplatz zwischen den Pfosten. „Das ist ein starker und fairer Konkurrenzkampf zwischen den Jungs; eigentlich das beste was uns passieren konnte!“, frohlockt der Coach angesichts seiner sich gegenseitig pushenden Torleute, die sinnbildlich für das in der breite starke 34-köpfige Gros stehen.

Meyer neuer Co-Trainer

Als Kulissenschieber für ein Erfolgsmusical seiner Mannschaft sieht er die Konkurrenz in der Kreisklasse sieben allerdings nicht, hat der Trainer, der seit dieser Saison gemeinsam mit seinem neuen Co-Trainer, Stefan Meyer (TuS Hamburg II), ein harmonisches Gespann bildet, insbesondere die Zweitvertretungen im Visier: „Die ganzen zweiten und dritten Mannschaften können natürlich ganz anders agieren und sich immer wieder von oben verstärken. Paloma, BU und vor allem Walddörfer werden daher schon eine gute Rolle spielen. Auch den SC Osterbek darf man nicht vergessen. Die sind gerade auf ihrem Grand um 10:45 Uhr nicht einfach zu schlagen! Und wer weiß, ob da nicht noch eine Wundertüte dazu kommt.“

Neben der Ligamannschaft sieht sich auch die neu gegründete zweite Herren unter der Leitung von Christian Schütt und Spieler-Co-Trainer Marcel Heuer durchaus auf dem richtigen Weg, um das Saisonziel „eine Mannschaft in die Kreisliga zu bringen“ mit Inhalt zu füllen. Die Vorbereitung lief für das Team, das in Zukunft eng mit der ersten Mannschaft verzweigt sein wird, indes durchaus positiv, wobei hier „gar kein Druck“ herrsche.

Ebenso, wie bei der ebenfalls neugegründeten dritten Kapelle in Schwarz-weiß-grün, welche als Nachrücker in die Kreisklasse zwei einsortiert wurde und dort fleißig Kilometer sammeln wird.

„Wollen die Jugendarbeit forcieren“

Auch unterhalb des wieder (zumindest erstmal quantitativ) üppigen Herrenbereiches stehen die Zeichen auf Fortschritt, plant der Club vom Südring auch im Jugendbereich von den neuen Möglichkeiten des Kunstrasenplatzes an der Meerweinstraße und einer verbesserten Organisation zu profitieren. Für den Ligatrainer eine wichtige Sache: „Wir wollen die Jugendarbeit so forcieren, dass wir bald in der Lage sind, Spieler aus unserer eigenen Nachwuchsarbeit hochzuziehen. Das ist schließlich das, was dieser Traditionsverein auch verdient hat.“ So sollen die U-Mannschaften ihren wesentlichen Teil zum mittelfristigen Gesamtziel, „eine solide Bezirksligamannschaft zu stellen“ beitragen.

Diese soll natürlich auch weiter von der „großen Gemeinschaft leben, die besonders der alte VfL-Kern vorlebt“. Die Tatsache, dass teilweise aktuelle Herrenspieler im eigenen Nachwuchs auf der Kommandobrücke stehen, dürfte dabei sicher dienlich sein.

Im Hier und Jetzt steht die erste Mannschaft im Oddsetpokal gegen den ambitionierten Bezirksligisten, Rahlstedter SC (Sonntag, 26.07. 15 Uhr am heimischen Borgweg), vor einem „geilen Test vor dem Hauptsächlichen“, bei dem die Chancen nach Said Farhadi „wie immer im Pokal fifty fifty stehen“, während die zweite Mannschaft ab 12:30 Uhr gegen die Drittvertretung des Bramfelder SV ihre gute Tendenz aus der Vorbereitung bestätigen will.