„Harrys Nachhilfe“ fruchtet: Bein und der kurze Pfosten...
„Familie“ Beyer als Schiri-Gespann - Vicky und Paloma lassen Tore regnen
Victorias Nick Scharkowski (2. v. re.) trug sich beim Acht-Tore-Spektakel doppelt in die Schützenliste ein. Foto: Mathias Merk
Eine „Familien-Angelegenheit“: ETV-Coach Thorsten Beyer als Assistent von seinem Sohn Max Beyer (Mi.). Der Dritte im Bunde: Mark Späth (li.). Foto: Mathias Merk
Es lief die zwölfte Spielminute, als Palomas Verteidiger Jannik Dreyer auf dem komplett schneebedeckten Geläuf im Stadion Hoheluft gegen Nick Scharkowski einen Schritt zu spät kam und den Vicky-Torjäger von den Beinen holte. Schiedsrichter Max Beyer deutete sofort auf den Elfmeterpunkt, sah dann aber nach kurzem Blickkontakt, dass der Papa, der am Abend selbst noch mit seinem ETV gegen Croatia testet, an der Linie die Fahne oben hatte – Abseits. Und so revidierte er innerhalb von Sekundenbruchteilen seine Entscheidung. Die Familie Beyer gab nicht nur in dieser Szene ein kongeniales Gespann ab, das vom dritten Offiziellen im Bunde, Mark Niklas Späth, abgerundet wurde.
Die beiden Mannschaften passten sich dem Niveau – zumindest aus neutraler Zuschauer-Sicht, weniger aus der beider Trainer – nahtlos an. Es ging von der ersten Minute an rauf und runter – auch wenn aufgrund des Untergrundes an kein normales Fußballspiel zu denken war. Die ersten 45 Minuten gehörten jedoch dem Ensemble von Jean-Pierre Richter, der erst am späten Samstagabend aus seinem Mexiko-Urlaub zurückkehrte und frisch gebräunt an der Seitenlinie stand. Nach Foul des herausstürzenden USC-Keepers Jonas Köhler gegen den zum Lop ansetzenden Nil von Appen verwandelte der Gefoulte höchstselbst den fälligen Strafstoß zur SCV-Führung (19.), die Nick Scharkowski nach einem Monteiro Branco-Eckstoß auf den kurzen Pfosten aus dem Gewurschtel heraus nur kurze Zeit später verdoppelte (22.). Zwar kam der ambitionierte Landesligist durch Denny Schiemann (6.) und David Both (16.) auch zu guten Gelegenheiten, die Mehrzahl der Chancen hatte allerdings Victoria – und was für welche das zum Teil waren. Allein Scharkowski (10.), Sepehr Nikroo (17.), Klaas Kohpeiß (28.) und auch von Appen (37.) schafften es nicht, das Runde völlig freistehend im Eckigen unterzubringen. „In der ersten Halbzeit hatten wir defensiv ein paar Probleme und haben nicht so den Zugriff gefunden, wie wir uns das vorgestellt haben. Trotzdem hatten wir schon den einen oder anderen guten Angriff dabei, wo wir ein Tor hätten erzielen können. Auch wenn wir natürlich Glück hatten, dass es nur zweimal bei uns hinten geklingelt hat“, befand auch USC-Coach Steffen Harms.
„Harrys Nachhilfe“ fruchtet: Bein glänzt am kurzen Pfosten
Personell musste der „Tauben-Dompteur“ nahezu mit dem letzten Aufgebot auskommen. Mit Tom Bein und Dominic Ulaga nahmen lediglich zwei Mann auf der Ersatzbank Platz. Beide sollten im zweiten Durchgang noch ein ums andere Mal in Erscheinung treten. Erstmals in Minute 49, als Ulaga die Kugel von rechts punktgenau für Bein servierte und dieser am kurzen Pfosten vollstreckte – nur noch 1:2 aus Paloma-Sicht. Der Hammonia-Ligist spielte nun richtig gut mit und nutzte die sich immer wieder bietenden offenen Räume in der SCV-Hintermannschaft. Nach einem Ballverlust der Hoheluft-Kicker schaltete der Gast blitzschnell um. Letztlich bediente Bein den startenden Schiemann, der ganz cool und abgezockt mit einem leichten Chip zum 2:2 traf (55.). In der Folge gab es Möglichkeiten hüben wie drüben und das in Hülle und Fülle. Für den USC scheiterte Bein nach einem Ulaga-Eckball per Kopf am Querbalken (66.), ehe Scharkowski im unmittelbaren Gegenzug eine Hereingabe von Mirco Bergmann zum 3:2 über die Linie bugsierte (67.). Der eingewechselte Tom Wohlers hätte anschließend den alten Zweit-Tore-Abstand – nach herrlicher Stafette über Nikroo und Scharkowski – wieder herstellen müssen, konnte den Ball aber völlig ungehindert nicht im Gehäuse unterbringen (71.). Auf der anderen Seite vereitelte Dennis Lohmann im Eins-gegen-Eins mit Bein das 3:3 (73.).
Autor: Dennis Kormanjos
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