Nach Gala und erneutem Lob – Schenefeld ärgert die „Bayern“!
BW-„Glücksbringer“ treibt Sasel zur Weißglut
Der Ausgleich! Torschütze Mathias Hinzmann (M.) wird von Thies Raschke (r.) und Emre Yayla bejubelt und in die Mitte genommen. BW 96 ärgert Sasel. Foto: noveski.com
Nach schleppendem Beginn fanden die Hausherren von Minute zu Minute besser ins Spiel. „Wir haben die Partie kontrolliert und dominiert“, so Zankl, dessen Equipe nach etwas mehr als einer halben Stunde die Siegerstraße bestieg. Timo Adomat mit einer Balleroberung auf halbrechts und dem Auge für Sven Körner. Dieser suchte vom Sechzehnereck direkt den Abschluss, anstatt den auf links völlig frei postierten Yannis Büge in Szene zu setzen – mit Erfolg! Körners Schuss setzte kurz vor dem Tor noch einmal auf und flutschte Ernst über/durch die Hände. 1:0 Sasel (34.)! „Ein typischer Thomas Müller Körner“, unkte Zankl. Kurz zuvor parierte jener Ernst einen Zankl-Distanzschuss zur Ecke, ehe Sasel eine Dreifach-Chance zur Führung vergab: Nach einer kurz ausgeführten Ecke wurden sowohl Kevin Göde als auch Tobias Steddin aus kurzer Distanz geblockt – aller guten Dinge sind drei, dachte sich Michi Meyer wohl, dessen Abschluss nach schneller Körpertäuschung aber von der Linie gekratzt wurde (33.).
„Schenefeld-Oldies“ schocken Sasel – „Brechstange können wir nicht“
Einmal musste Benjamin Ernst hinter sich greifen. Ausgerechnet beim Gegentor flutschte ihm das Leder durch die Hände. Ansonsten zeigte der Jensen-Ersatz eine Top-Vorstellung. Foto: noveski.com
Mitten in die Druckphase des TSV hinein („Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann das 2:0 fällt“) schlugen die Gäste plötzlich eiskalt zu. „Wir hatten den Ball eigentlich schon gewonnen, rutscht uns dann aber über den Fuß“, ärgerte sich Zankl. BW 96 schaltete schnell um – und das über die „Oldies“ Martin Bushaj und Mathias Hinzmann, die laut Wilken bei diesem Konter „vermutlich ihren Geschwindigkeitsrekord gebrochen haben“, wie er scherzhaft anmerkte. Letztlich war es der 33-jährige Bushaj, der von halbrechts quer legte und der31-jährige Hinzmann, der zum Ausgleich einschoss (40.)! „Das war ein Nackenschlag, der Treffer hat wehgetan“, befand Zankl. Doch seine Equipe startete druckvoll in Abschnitt zwei. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als der Ball über Körner und Büge zu Kevin Göde kam, der vor dem gegnerischen Tor abermals einen unglücklichen Eindruck machte. Aus zehn Metern zwang er Benjamin Ernst zur Glanztat. Eine Stunde war vorüber, als Zinselmeyer flankte und Göde etwas zu hoch zielte. Dann parierte Ernst gegen Meyer (66.) und Ardian Sejdiu (79.), die ihr Glück aus der zweiten Reihe versuchten – genauso wie John Gyimah, der sowohl per Schuss aus 18 Metern als auch per Kopf nicht erfolgreich war. „Sagen wir mal so: Es waren genügend Chancen da, um ein Spiel mit 2:1 zu gewinnen. Aber wir haben es nachher mit der Brechstange versucht, was wir noch nie gemacht haben und anscheinend auch nicht können“, erklärte Zankl.
Die „Parkwegler“ mussten bei allem Offensivdrang auch ein Stück weit aufpassen, nicht in einen Konter der Turan-Elf zu laufen. Knapp zehn Zeigerumdrehungen waren noch auf der Uhr, als der große Schwung der Hausherren verklungen war und Schenefeld noch einmal aufmuckte. Chris Heuermann brachte den Ball flach herein, Zinselmeyer klärte zur Ecke. Schenefeld wollte hier die Hand des Verteidigers mit im Spiel gesehen haben, die Pfeife von Referee Christian Okun (BSV 19) blieb aber stumm. Stattdessen entschied dieser sogar auf Abstoß. Drei Zeigerumdrehungen waren noch auf der Uhr, als Neuzugang Kwadwo Osei – in seinem ersten Einsatz – noch in der eigenen Hälfte startete, einen Defensivakteuer stehen ließ und schließlich knapp verzog. In diesem Fall agierte Osei zu eigensinnig, hätte er im Zentrum den freistehenden Bushaj, der eine ganz starke Performance aufs Parkett legte, in Aktion setzen müssen. So blieb es schlussendlich beim Remis. „Vor dem Hintergrund unseres Einsatzes, geht das Unentschieden durchaus in Ordnung. Natürlich sind wir damit sehr zufrieden“, bilanzierte Wilken.
BW 96 unter Ernst ungeschlagen – Krohn fällt bis Jahresende aus
TSV-Coach Zankl fand auch einige lobende Worte für den Gegner. „Man hat gesehen, dass sie verteidigen können. Sie waren auf jeden Fall einer der besseren Gegner, haben läuferisch und kämpferisch alles rausgeholt und defensiv gut gearbeitet.“ Schließlich gab er zu Protokoll: „Wir dürfen uns nicht beschweren, dass wir nicht gewonnen haben, da wir zu viele Chancen liegen gelassen haben, dennoch ist es ärgerlich.“ Abschließend sei noch angemerkt, dass BW 96 unter dem Torsteher Benjamin Ernst noch unbesiegt ist. „In dieser Saison stand er dreimal im Tor, in diesen Spielen haben wir nicht verloren. Insgesamt müssten es nun sieben Partien am Stück sein, in denen wir mit Benni im Tor nicht unterlegen waren“, so Wilken. Auf der anderen Seite gibt es hingegen eine Hiobsbotschaft in Sachen Torhüter zu vermelden: Jo Krohn hat sich bei einem Zusammenprall in der Vorwoche gegen den HSV III einen Kapselanriss und Knochenbruch im Knie zugezogen. Der Keeper spielte wohlgemerkt mit Schmerzen die gesamten 90 Minuten durch. Von dieser Stelle: Beste, vollständige und schnelle Genesungswünsche an den sympathischen „Blondschopf“!